Psychotherapie

"Es sind nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen, sondern unsere Vorstellungen von den Dingen"  Epiktet


Jeder Mensch kann einmal in eine Krise geraten. Altbewährte Lösungen und Bewältigungsstrategien greifen plötzlich nicht mehr oder gehen durch schwierige Lebensereignisse sogar verloren. Ein wichtiger und mutiger Schritt ist es, sich in solchen Situationen Unterstützung zu suchen. Als Psychologische Psychotherapeutin mit verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt möchte ich Sie auf diesem Weg begleiten. Ich verstehe Krisen nicht nur als Herausforderung, sondern gleichzeitig immer auch als Chance für persönliches Wachstum, Entwicklung und innere Kraft.


Die therapeutische Beziehung

Einer der wichtigsten Wirkfaktoren in der Psychotherapie stellt die therapeutische Beziehung dar. Offenheit, Transparenz und gegenseitiger Respekt sind deshalb für mich die Grundlage einer vertrauensvollen Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ich sorge im Gespräch für eine angenehme Atmosphäre, die es Ihnen ermöglicht, sich wohlzufühlen und sich im geschützten Rahmen mir gegenüber zu öffnen.


Verhaltenstherapie

Im Folgenden möchte ich Ihnen beschreiben, welche Grundannahmen der Verhaltenstherapie zugrunde liegen, die sich, neben einigen anderen Ansätzen, in meiner psychotherapeutischen Arbeit widerspiegeln.


Im Laufe unseres Lebens machen wir eine Vielzahl an Lernerfahrungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln prägen. Wenn wir zum Beispiel die Erfahrung gemacht haben, als Person bedingungslos angenommen und geschätzt zu werden, entwickeln wir vermutlich ein positives, stabiles Selbstbild und werden mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein durchs Leben gehen.


Umgekehrt geht die Verhaltenstherapie von der Annahme aus, dass psychische Probleme durch ungünstige Lernerfahrungen entstanden sind und / oder für deren Aufrechterhaltung eine wichtige Rolle spielen. Sie prägen unsere Sicht auf die Welt und auf uns selbst, wie wir uns fühlen, verhalten und unsere körperlichen Reaktionen. Diese vier Ebenen, also das Denken, Fühlen, Handeln und unser Körper, hängen eng zusammen und bedingen sich gegenseitig. 


Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Selbstabwertende Gedanken (“Ich bin unfähig und dumm!”) ziehen folglich Gefühle von Traurigkeit und Angst nach sich, soziale Bewertungssituationen werden gemieden oder, können sie nicht umgangen werden, lösen auf körperlicher Ebene schwitzen, Herzklopfen und zittern aus.


Eine verhaltenstherapeutische Psychotherapie hat zum Ziel, korrigierende Lernerfahrungen auf allen vier Ebenen zu ermöglichen:


  • Denken: z. B. mittels kognitiver Techniken werden schwierige Gedanken identifiziert, hinterfragt und korrigiert, Training hilfreicher Denkmuster in spezifischen Situationen
  • Fühlen: z. B. Wahrnehmen und Validieren von Gefühlen und den dahinter steckenden Bedürfnissen (z. B. Erschöpfung, Angst → Wunsch nach Entlastung, Erholung)
  • Handeln: z. B. durch individuelle Übungen und Rollenspiele (z. B. Expositionsübungen bei Ängsten)
  • Körper: z. B. Abbau von Grundanspannung durch Erlernen von Entspannungstechniken

Als Verhaltenstherapeutin verstehe ich Psychotherapie als “Hilfe zur Selbsthilfe”. Mein Ziel ist es, Sie im Laufe der Behandlung zur Expert*in Ihrer eigenen Beschwerden zu machen. Ich unterstütze Sie darin, andere Blickwinkel einzunehmen, neue Wege einzuschlagen und Lösungen zu finden, die an Ihren individuellen Ressourcen ansetzen und in Ihren persönlichen Lebensalltag passen. So entwickeln wir Strategien, mit denen Sie mögliche Krisen in Zukunft auch eigenständig meistern können.


Behandlungsspektrum

Die Wirksamkeit kognitiver Verhaltenstherapie konnte in einer Vielzahl empirischer Studien nachgewiesen werden. Gerne unterstütze ich Sie zum Beispiel bei folgenden Störungsbildern und Beschwerden:


  • Ängste und Panik
  • Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen im Erwachsenenalter
  • akute und chronische Folgen nach schweren Belastungen und traumatischen Erlebnissen
  • Anpassungsstörungen (z. B. nach Trennung, Todesfall)
  • Depressionen, Burnout und Erschöpfung
  • Private oder berufliche Krisensituationen
  • Essstörungen
  • Psychische Belastungen im Zusammenhang mit chronischen körperlichen Erkrankungen
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Beziehungs- und Persönlichkeitsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Zwangsgedanken und Zwangshandlungen
Auch wenn Sie sich hier nicht wiederfinden: Nehmen Sie gerne Kontakt auf.


Behandlungsablauf

In den ersten Behandlungsstunden, den sogenannten probatorischen Sitzungen, wird es neben dem beiderseitigen Kennenlernen darum gehen, zu verstehen, wie es vor dem Hintergrund Ihrer Biographie und Ihrer jetzigen Lebenssituation zu den aktuellen Beschwerden gekommen ist. Genauso wichtig ist mir dabei der Blick auf Ihre persönlichen Ressourcen und bisherigen Lösungsansätze. Wir werden konkrete Ziele definieren, die im Laufe der Therapie immer wieder überprüft und ggfs. angepasst werden. Ausgehend von meinem Ausbildungshintergrund kommen wissenschaftlich fundierte Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie sowie anderer Ansätze (z.B. achtsamkeitsbasierte, systemische Ansätze, Entspannungsmethoden) zur Anwendung, die individuell auf Ihr Anliegen abgestimmt sind. Sie werden lernen, problematische Gedanken, Bewertungen und Grundüberzeugungen zu erkennen, zu hinterfragen und zu verändern. Neue Verhaltensstrategien werden zunächst im geschützten Therapiesetting geübt, um sie später in Ihren realen Lebensbezügen zu erproben. Dabei sollen Sie zu jeder Zeit Einblick in die Behandlungsschritte haben und diese von Anfang an aktiv mitgestalten. Die letzte Phase der Behandlung dient der Stabilisierung des Erreichten und der Rückfallprophylaxe.